Schule am Pfaffenberg darf nicht das Stiefkind bleiben Nachtrag vom 27.1. mit guten Nachrichten: Mitte 2021 beginnen die Planungsarbeiten, 1,6 Mio in 2021 verfügbar

Corona verlangt von Lehrern und Schülern derzeit viel Flexibilität. Wenn dann zusätzlich noch die Gebäudeinfrastruktur so marode ist, dass nichts mehr richtig geht, dann wird es besonders schwierig. Jetzt rächt sich, dass seit Jahren die Sanierung der Schule am Pfaffenberg vor sich hergeschoben wird.

Seit Freitag, den 15. Januar ist die Heizung ausgefallen. Auch für die Notgruppen war kein Unterricht mehr möglich. Die inzwischen herbeigeschaffte mobile Ersatzheizung ist nicht in der Lage, die Räume zu heizen: Die Fenster sind undicht und es zieht überall herein.

Corona verlangt viel Lüften. Das geht in der Pfaffenbergschule kaum. Würde man bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt die Vorgabe des Kultusministeriums einhalten, alle 20 Minuten zu lüften, würden alle krank werden, da die Räume nicht mehr warm werden. Luftfilter, die eine Alternative wären, sind nicht vorhanden. Jetzt ist ein (!) Luftfilter für den Computerraum angekündigt – da dieser Raum keine Außenfenster hat.

Viel wird derzeit über Online-Unterricht geregelt. Nur: An der Schule am Pfaffenberg gibt es Internet nur im Computerraum und im Sekretariat. Lehrer müssen von zu Hause mit eigenen Geräten in ihrem privaten Internet-Anschluss arbeiten. Corona fordert gerade von Lehrern kreative Lösungen, um die Lernfortschritte der Kinder sicherzustellen. Das leisten viele Lehrer in vorbildlicher Weise. Sie verdienen unsere Anerkennung für diesen persönlichen Einsatz.

Nicht in Ordnung finden die Freien Demokraten allerdings, dass der Kreis als Schulträger nicht in der Lage ist, auch in Mühltal die erforderliche Infrastruktur für eine moderne Schule zur Verfügung zu stellen. Viel wird von der SPD, die den Landrat stellt, versprochen. Landrat Klaus Peter Schellhaas (SPD) sagt, dass ihm die Digitalisierung an Schulen eine echte Herzensangelegenheit sei. Nur merkt man davon in Mühltal wenig. Die Schule am Pfaffenberg ist noch nicht einmal bei den Grundschulen, die bis zu den Sommerferien Internetzugang haben sollen, dabei. Manche vermuten, dass der Kreis erst in zwei Jahren, also 2023, ein WLAN dort einrichten will. Das dürfen wir nicht zulassen.

Seit Jahren wird vom Kollegium der Schule am Pfaffenberg und den Baufachleuten des Kreises eine Grundsanierung der Schule gefordert. Direkt zuständig für die Schulen im Landkreis ist Robert Ahrnt von den Grünen, der demnächst auch als Landrat kandidieren möchte. Auch er ist in Sachen Schule am Pfaffenberg sehr ruhig.

Die Freien Demokraten fordern, dass die Schule am Pfaffenberg endlich die Bedeutung auf Kreisebene einnimmt, die ihr als eine der großen Grundschulen im Kreis gebührt. Wenn sich endlich alle Mühltaler Kreistagsmitglieder über die Parteigrenzen hinweg gemeinsam für Mühltal einsetzen würden, dann würden sich ihre Spitzenleute Schellhaas (SPD) und Ahrnt (Grüne) mehr um die Schule am Pfaffenberg kümmern. Zum Wohle unserer Grundschüler und zur Unterstützung der engagierten Lehrer.

Nachtrag vom 27.1.: Der Protest hat was genutzt. 1,6 Mio € sollen in 2021 in die Pfaffenbergschule fließen. In 2022 weitere 1,5 Mio €. Die Planungsarbeiten werden Mitte 2021 beginnen.

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