Schon wieder fehlen Plätze im Kindergarten – 43 Eltern warten auf eine Zusage

Vor Kurzem erst wurde der Kindergarten am Pfaffenberg (Bild)  fertiggestellt und schon wieder haben wir 43 Kinder, für die bis Dezember kein Kindergartenplatz angeboten werden kann. Bis zur Fertigstellung des doppelt so großen neuen Kindergartens am Fliednerplatz im Herbst 2022 fordert die FDP kreative Lösungen, damit allen Mühltaler Kindern ein Betreuungs-Platz angeboten werden kann. Beispiele könnten Waldkindergarten und Ausbau des Betreuungsangebotes durch Tagesmütter sein.

Gerade erst fertiggestellt ist der Neubau des Kindergartens am Pfaffenberg. Drei Gruppen finden darin Platz. Und trotzdem fehlen in diesem Jahr bis Dezember erneut 43 Betreuungsplätze, davon 16 im Kleinkindbereich von ein bis drei Jahre. Dies hat die Verwaltung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion jetzt mitgeteilt.

Die FDP hat sofort beim Gemeindevorstand nachgefragt, welche Maßnahmen ergriffen werden, um kurzfristig die erforderlichen zusätzlichen Kindergartenplätze zu schaffen. „Für Mühltaler Eltern darf es keine langen Wartezeiten auf einen Kindergartenplatz geben“, sagt dazu Bernd Schönrock, Vertreter der FDP im Sport, Kultur und Sozialausschuss. “Das Recht auf einen Kindergartenplatz muss gerade im kinderfreundlichen Mühltal gelten.“

Zwar laufen derzeit die Vorbereitungen für einen weiteren Kindergarten am Fliednerplatz. Er soll Platz für sechs Gruppen haben, rund 6 Mio. € kosten und zum Herbst 2022 zur Verfügung stehen. Bis dahin sind aus Sicht der Liberalen kreative Lösungen gefordert.

Im Kindergartenbereich (sogenannte Ü3-Kinder) sollten nach Vorstellungen der FDP neue Angebote wie Waldkindergarten geprüft werden. Private Träger sollen ermutigt werden, zusätzlichen Angebote zu schaffen.

Im Kleinkindbereich von 1 bis 3 Jahren (U3-Kinder) setzt die FDP auf Tagesmütter und nicht auf große Betreuungseinheiten mit 30 und mehr Plätzen und mehreren Bezugspersonen. Gerade für ein U3-Kind sei die Betreuung durch eine Tagesmutter besonders wertvoll. Auf die Bedürfnisse des Kindes könne individueller eingegangen werden. Und die Eltern könnten zu ihren beruflichen Verpflichtungen passende Betreuungszeiten flexibel vereinbaren.

Der Ausbau der Kindertagesmütter-Plätze kann kurzfristig zu einer Entspannung für die Eltern führen, die für ihr Kind bereits ab einem Jahr eine Betreuung suchen. Bereits in 2018 hat die FDP-Fraktion einen Aktionsplan für mehr Tagesmütter gefordert. Ein solcher Aktionsplan ist inzwischen noch dringlicher geworden.

Die FDP hat nun Auskunft darüber gefordert, bis wann mit der Vorlage eines qualifizierten Aktionsplanes gerechnet werden kann und welche Fördermaßnahmen für Tagesmütter er beinhalten wird. Sie ist auch bereit, entsprechende Beträge zur Förderung der Tageseltern in den Haushalt 2021 einzustellen. Dies ist gut angelegtes Geld, da im Schnitt eine Kinderbetreuung in einem Kindergarten den Haushalt nach Berücksichtigung der Elternbeiträge mit rund 10 Tausend € pro Jahr belasten. Die Kosten der Tagesmütter werden von den Eltern und dem Kreis getragen und betreffen unseren Haushalt nur indirekt über die Kreisumlage.

Mühltal braucht weitere Betreuungsplätzen. Dem stellt sich die Gemeindevertretung. Die Kosten für die Kinderbetreuung haben sich in den letzten zehn Jahren auf nunmehr 4 Mio € pro Jahr verdoppelt, was eine große finanzielle Herausforderung ist. Der Neu-Zuzug durch die Verdichtung im Innenbereich sowie die Neubaugebiete, aber auch der Wunsch der Eltern, die Kinder früher und länger in die öffentliche Kinderbetreuung zu geben, wird die finanzielle Belastung weiter steigen lassen.

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